Warum mich überhaupt nicht mit meinen Bremsen klar kam und ich beinahe nach Hause gefahren wäre, erfahrt ihr in diesem Post. Außerdem beschreibe ich meine Erfahrungen mit dem Bikepark Lienz sowie dem Trailcenter lake.bike und berichte, warum das Gabelupgrade von 160mm auf 170mm vor meiner Reise keine gute Idee war.
Die Blog-Serie zum Bike-Sabbatical 2023:
- Bike-Sabbatical 1/8: Vom Krankenhaus in den Bikepark
- Bike-Sabbatical 2/8: Nur nicht aufgeben!
- Bike-Sabbatical 3/8: Verliebt in die Reiteralm-Tails
- Bike-Sabbatical 4/8: Große Sprünge in Schladming
- Bike-Sabbatical 5/8: Leogangs Singletrails
- Bike-Sabbatical 6/8: Endlich in Nauders
- Bike-Sabbatical 7/8: Tschoy Ride im Brandnertal
- Bike-Sabbatical 8/8: Konfrontations-Therapie Deluxe
Nachdem ich im letzten Post schon über ungünstige Position meiner Bremshebel berichtet hatte, war ich auch mit der Standfestigkeit meiner SRAM Code RSC Bremsen absolut nicht zufrieden. Ich musste wirklich fast jeden Tag die Bremsbeläge wechseln! Das hiess natürlich auch fast jeden Tag zu Schrauben…
Zusätzlich nahm die Dicke der Bremsscheiben bedrohlich schnell ab. Die hintere Bremsscheibe hatte definitv ihre Verschleissgrenze bereits überschritten. Also wechselte ich diese bereits am zweiten Bike-Tag! Glücklicher Weise hatte ich noch eine Ersatzscheibe dabei. Das ständige Wechseln von Bremsbelägen bedeutete natürlich auch immer neues Einbremsen dieser…
Ich hatte immer mehr das Gefühl, dass meine Bremse für wirklich lange (1400tm am Stück) und teils sehr steile Abfahrten in den Alpen einfach nicht gemacht war.

Warum ich fast nach Hause gefahren wäre
Direkt nach dem Bikepark Kronplatz schaute ich auf dem Weg nach Villach im Bikepark Lienz vorbei. Dort versagten meine Bremsen völlig. Und gleichzeitig machte mein Kopf so richtig zu (beides verstärkt sich gegenseitig übrigens enorm!). Ich wollte wirklich nach Hause fahren.
Im Grunde hielt mich nur mein vereinbartes Treffen mit meiner Frau sowie Michael und Maria in Villach davon ab… Den Bikepark Lienz kann ich aber nicht wirklich empfehlen, außer vielleicht für die Durchreise. Er ist sehr klein und hat nur 3 Strecken, wovon bei mir nur 2 befahrbar waren. Der sogenannte “Flow Family Trail” ist eine waschechte Jumpline, das sollte eigentlich auch so ausgewiesen werden…

Dagegen ist der Alban Lakata Trail deutlich technischer und vor allem unerwartet steil, sowie hier und da ausgesetzt. Ich weiß noch, wie ich den Trail so extrem langsam runtergefahren bin, dass mich sogar Einsteiger auf Hardtails überholt haben. Mein Kopf und meine Bremse liessen mich komplett im Stich…
Ein Gabelupgrade mit Folgen
Bis zu diesem Tag in Lienz am 11.08.2023 hatte ich keine wirkliche Idee, warum ich am 06.05.2023 eigentlich gestürzt war. Also fast 3 Monate lang! Und ich hatte mir logischer Weise den Kopf zermartert, war aber auf kein befriedigendes Ergebnis gekommen. Als ich nun völlig entmutigt bereits nach 2 Abfahrten mein Bike wieder im Auto verstaute, kam mir auf einmal ein Gedanke:
Hatte ich nicht Ende April erst meine Gabel von 160 auf 170mm traveln lassen…?
Waren die Auswirkungen auf die Geometrie meines Last Tarvo vielleicht doch viel größer, als ich gedacht hatte?
Ich las noch einmal den mtb-news Test von damals. Und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen! Denn im Testbike war auch eine 170mm Gabel in Rahmengröße 185 verbaut. Allerdings mit einem Lenker fast ohne Rise! Gleichzeitig sprach der Test von “insgesamt eher hohe Stack-Werten” und dass “die Gewichtsverteilung insgesamt eher hecklastig” wäre.

Da klingelte etwas! Also musste ich schleunigst den Spacer unter meinem Vorbau entfernen. Mein Lenker hat deutlich mehr Rise als der im Test. Im Bike fühlte ich mich ja absolut nicht wohl. Als wäre es super nervös und ich könnte keine vernünftige Position darin finden. Bis dahin hatte ich das zu 100% auf die Unsicherheit nach meinem Sturz zurückgeführt…
Und siehe da: Nach einer wunderbar entspannten Schrauber-Session bei Michael und Maria (inkl. Barbeque!) fühlte sich mein Tarvo bereits auf ein paar Metern auf der Strasse vorm Haus wieder deutlich ruhiger und weniger nervös an!
lake.bike oberhalb des Faaker Sees
Vom Trailcenter lake.bike mit seinen Trails rund um den Faaker und den Ossiacher See bei Villach in Kärnten hatte ich so viel Gutes gehört. Das wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen! Mein “Guide” Michael führte mich über die Trails im Süden des Faaker Sees.
Und ich kann sie nur absolut empfehlen! Einen Lift gibt es nicht, aber der Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Ich muss definitiv wieder kommen, denn das Trailcenter verteilt sich über ein größeres Gebiet. Speziell die Trails am Ossiacher See auf der Gerlitzen haben es so richtig in sich (siehe z.B. das Video vom Prolitzen Trail mit Jasper Jauch).
Mein Bike fuhr sich übrigens wie erhofft deutlich gutmütiger und ich stand endlich wieder sicher im Bike.

Wichtig bei all dem Biken: Immer wieder Pausen machen! Das “Problem” an einer Auszeit mit einer GravityCard ist nämlich, dass man sich leicht übernimmt. Dabei ist es fast egal, wie fit man ist. Daher sollte man auch immer mal einen Tag nutzen, um z.B. in so wunderschöne Seen wie den Weißensee abzutauchen!

Wie ich langsam wieder ein gutes Gefühl fürs Biken entwickelt habe und wieso es mir die Reiteralm-Trails bei Schladming am Dachstein so angetan haben, berichte ich in meinem nächsten Post.